„Drakensang: Am Fluss der Zeit“ ist der neue Titel aus dem Hause „Radon Labs“, welches von „dtp entertainment“ vertrieben wird. Wir kamen in den Genuss das Spiel in der Beta-Phase testen zu dürfen und möchten euch – ohne zu viel zu verraten – unsere Eindrücke schildern, euch ganz sachte darauf vorbereiten, was für ein Hammer-Spiel euch dabei erwartet.
Vorab eines zur Klarstellung: Wem der erste Teil von Drakensang gefiel, der wird „Am Fluss der Zeit“ lieben. Es wurde sich praktisch in allen Bereichen verbessert, aber auch im Detail weiß der Nachfolger des ersten digitalen Abenteuers in Aventurien seit vielen Jahren zu überzeugen.
Was als allererstes auffällt ist die extrem verbesserte Qualität der Videosequenzen. Das Stichwort lautet „Motion Capturing“ und hinterlässt einen Eindruck der cineastischer ist, als „Das Schwarze Auge“ jemals aussah. Die Bewegung der Figuren wirken realistischer, die Gesichtszüge eindrucksvoller und die Szenerie plastischer. Ein Augenschmaus der sich keines Vergleiches zu scheuen braucht.
Wenn wir das Spiel selbst betrachten, sehen wir erhebliche Fortschritte im Game-Design. Lange Laufwege gehören dank der praktischen Schnellreise-Funktion der Vergangenheit an und wer sich darüber beschwerte im 1. Teil nur das kleine Dorf Avestreu (samt Wald) als Einstiegslevel zu bekommen, wird bei „Am Fluss der Zeit“ eine angenehme Überraschung erleben.
Überhaupt gibt es im zweiten Teil der Drakensang-Saga wesentlich mehr Entscheidungsfreiheit für den Spieler. Je nachdem wie sich in einzelnen Situationen entschieden wird, verhalten sich Nichtspielercharaktere (NSC’s) einem gegenüber anders, des Weiteren gibt es dieses mal mehrere Möglichkeiten im Spiel eine Situation über unterschiedliche Wege zu lösen. Der eine mag es action-lastig, der andere schlägt da lieber den diebischen Weg ein, auch hier wird sich die Entscheidung auf den weiteren Spielverlauf auswirken.
Alles in Allem finden wir alles, was den ersten Teil von „Drakensang“ ausgemacht hat auch im Nachfolgetitel. Wir führen weiterhin taktische Kämpfe, können uns auf stimmungsvolle Dialoge freuen, die dieses mal in der Komplettvertonung für ein deutliches Stimmungsplus sorgen und wir haben wieder eine epische Handlung mit hinterlistigen Gegenspielern, charismatischen Bösewichtern und einer Menge Charaktere, die einem erneut ans Herz wachsen.
Fazit: Wer mit dem 1. Teil nicht besonders viel anfangen konnte, sollte, wenn er Rollenspiele liebt hier trotzdem noch mal einen Versuch wagen. Viele Verbesserungen sorgen für ein noch angenehmeres Spielgefühl. Radon Labs hat sich die Kritik der Fans an dem ersten Teil sehr zu Herzen genommen und so streiten sich Partymitglieder mit unterschiedlichen Lebenseinstellungen beispielsweise jetzt öfters miteinander, als es im Vorgängertitel der Fall war. Es kann jedem Fan von klassischen RPG’s nur angeraten sein, sich das Frühjahr 2010 dick im Kalender anzustreichen, denn was uns hier erwartet, ist nichts weniger als das, was der RPG-Fan spielen möchte. Ein Game mit Herz.