Die Nordlandtrilogie kehrt zurück!

Jetzt werden sich sicher einige fragen was das überhaupt ist und worum geht es überhaupt?

Die NLT ist eine Reihe von Computer-Rollenspielen des deutschen Computerspielentwicklers Attic von Guido Henkel aus dem Zeitraum 1992 bis 1996. Es handelt sich um die ersten Computerspiele auf Grundlage des Rollenspiel-Regelwerks Das Schwarze Auge (DSA).

1992 kam der erste Teil heraus - die "Schicksalsklinge" unter Mitwirkung von Werner Fuchs, Ina Kramer und Thomas Römer, was alten DSA Recken wohl Tränen der Rührung in die Augen treiben dürfte.
Der Spieler erstellt sich zu Beginn in Thorwal eine sechsköpfige Heldentruppe nach den DSA Pen&Paper Regeln.
Dort bekommt man dann vom Hetman den Auftrag, ein magisches Schwert zu suchen, um die Orks davon abzuhalten nach Thorwal einzufallen.Die Hinweise zu dem Schwert sind auf einer Schatzkarte zu finden, die in verschiedenen Stücken über die ganze nördliche] Region verteilt sind und die es zu suchen gilt. Dabei kann der Spieler frei agieren ( Open World ) und zu jeder Zeit nach belieben auch Nebenquests annehmen.Das Spiel bot für die Zeit damals atemberaubende Möglichkeiten.
So waren Schiffsreisen möglich genauso wie das Sammeln von Kräutern. In Taveren konnten sich die Helden nach Informationen umhören und dabei etwas trinken und essen. Denn diese verspürten auch Hunger und Durst und konnten sogar krank werden. Die Optionen sind zu viele um sie alle aufzuzählen, das Spiel setzte schon einiges am Mikro-Management voraus. In Städten oder " Dungeons " sah man eine 3D-Grafik während die Überlandreisen auf einer Landkarte dargestellt wurden. Die Kämpfe liefen ]rundenbasiert auf einer isometrische Schachbrett-Ansicht ab, die zu der Umgebungpasste.

1994 erschien der zweite Teil "Sternenschweif". Dem Spieler verschlägt es mit einer neuen oder importierten Gruppe aus Teil 1 in das Svellttal. Hier bekommt man den Auftrag ein zwergisches Artefakt zu suchen, um ein Bündnis zwischen Zwergen und Elfen wieder herzustellen. Im zweiten Teil gibt es deutlich weniger Orte zu erkunden und der Schwierigkeitsgrad zieht deutlich an, da auch die Aufgaben der Gruppe nicht immer ersichtlich sind.
Allgemein besitzt Sternenschweif einen düsteren Unterton als die Schicksalsklinge und setzt sich sogar ein wenig mit dem Thema Rassismus auseinander. Rätsel und Kämpfe sind sehr knackig und mehr etwas für fortgeschrittene RPGler.

1996 erschien "Schatten über Riva". Wieder konnte man seine alte Gruppe importieren. Hauptschauplatz ist diesesmal die Hafenstadt Riva wo auch 80% der Handlung spielt und nur ein paar Orte im Umland betreten werden konnten. In Riva kommt es zu einer ganzen Reihe mysteriösen Vorfällen, die von den Helden aufgeklärt werden müssen, um einer Verschwörung auf die Spur zu kommen. Schatten über Riva ist wahrscheinlich der spannendste Teil wobei der Spieler viel Detektivarbeit leisten muss und auf falsche Fährten gelockt wird. Beispielsweise kann man unbemerkt in die gut bewachte Burg der Stadt eindringen, um eigene Nachforschungen voranzutreiben. Hervorragend war auch die Musik gemacht die sich zu den einzelnen Begebenheiten sehr gut einfügte.

2008 brachte JoWooD die NLT nochmal heraus was sich aber wegen technischer Schluderei als Katastrophe herausstellte.Die NLT war größtenteils unspielbar und der Publisher verweigerte jeden Support in der Angelegenheit.
Noch 2011 erschien die Nordlandtriologie Heldenedition wobei ein ehemaliger Mitarbeiter von JoWooD in Eigenregie die Fehler ausbügelte und die Saga nun voll spielbar machte. In kurzer Zeit wurde die NLT zum Geheimtip und ist in den letzten zwei Jahren das meist " ets geplayte" Oldschool-RPG in Deutschland.

2013 soll nun eine Fassung in HD erscheinen die den eigentlichen Handlungsrahmen intakt lässt, das ganze aber bedienerfreundlicher macht und der Grafik ein neues Gesicht verleiht.
Schon jetzt wirkt das ganze Projekt sehr vielversprechend.