1. Wird Drakensang besondere Hardwareunterstützung bieten, z.B. DualCore- oder SLI-/Crossfire-Unterstützung?
Jan Lechner (Profektleiter): Es ist noch nicht entschieden, ob und in welcher Form wir solche Systeme unterstützen werden. Das wird davon abhängen, welche Hardware zum Release des Spieles im Umlauf sein wird. Wir überlegen intensiv, ob die Unterstützung von DualCore oder SLI-/Crossfire sinnvoll oder gar notwendig sein wird. Allerdings liegt es in unserem Interesse, dass das Spiel auch auf durchschnittlichen Systemen läuft und nicht die neueste Hardware benötigt, um gut auszusehen. Daher werden wir zunächst einmal sehen, wie weit wir mit dem Ausreizen herkömmlicher Technologien kommen, bevor wir über die Unterstützung von DualCore- oder SLI-/Crossfire-Systemen entscheiden.
2. Habt ihr Zwischensequenzen in Rendertechnik oder Spielegrafik geplant?
Jan Lechner: Die Zwischensequenzen werden gescriptete Ingame-Cinematics sein. Dadurch können wir zwar nicht die visuelle Qualität von Rendersequenzen erreichen, haben dafür aber die Möglichkeit, den Spielercharakter in der Gestalt einzubinden, wie ihn der Spieler erschaffen und ausgerüstet hat. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Rest der Party.
3. Wird es ein Journal/Tagebuch geben und wie soll es aufgebaut sein?
Jan Lechner: Ja, es wird ein Journal geben, in dem der Fortschritt des Spielers dokumentiert wird. Auch wichtige Informationen werden dort jederzeit abrufbar sein.
Der Aufbau orientiert sich an den Quests, die der Spieler angenommen oder bereits gelöst hat. Es wird zwischen Haupt- und Nebenquests unterschieden, um eine bessere Übersicht zu bieten und es wird mit der Karte korrespondieren, um die Orientierung zu erleichtern. Wählt der Spieler einen Abschnitt im Journal aus, wird ihm die dazugehörige Region auf der Karte angezeigt.
4. Wird es bei den permanenten Begleitern mehrere zur Auswahl geben oder kann man bei jedem Spiel immer nur dieselben Gruppenmitglieder auswählen? Kann man das Spiel auch solo durchspielen?
Jan Lechner: Im Spiel wird es viele verschiedene Charaktere geben, die man in seine Party aufnehmen kann. Der Spieler kann nicht nur bei mehrmaligem Durchspielen zwischen den möglichen Begleitern wählen, sondern auch während des Spielverlaufes. Er wird zu jedem Zeitpunkt des Spieles Personen ein- und ausladen können. Allerdings haben auch die Charaktere bestimmte Bedingungen, um sich der Heldengruppe anzuschließen. Ein erfahrener Krieger hat vielleicht nicht die größte Lust einem unerfahrenen Helden Hilfestellung zu geben.
Man kann das Spiel auch alleine durchspielen, das wäre zwar keine einfache Aufgabe, aber prinzipiell ist es möglich. Das Spiel wird dem Spieler nicht vorschreiben, eine Party zu bilden, es handelt sich um eine Möglichkeit, die genutzt werden kann oder auch nicht.
5. Wird man auch als Geweihter spielen können? Habt ihr dafür ein besonderes Karmasystem oder orientiert Ihr Euch am Magiesystem?
Jan Lechner: Nein, man wird keine Geweihten spielen können. Wir haben lange darüber nachgedacht und uns letztlich dagegen entschieden. Leider handelt es sich um eine Frage des Aufwandes. Wenn wir Geweihte als spielbare Charaktere angeboten hätten, dann hätten wir es richtig machen wollen, mit einer möglichst genauen Umsetzung des Karmasystems der Vorlage.
Das Karmasystem in DSA unterscheidet sich aber gravierend von dem Magiesystem, und wir lassen es lieber weg, als das wir versuchen es irgendwie von dem bestehenden Magiesystem abzuleiten.
6. Ist das Inventar der Helden in irgendeiner Weise begrenzt, z.B. durch Gewicht, Inventarplätze oder Abhängigkeit zur Körperkraft? Wird es Packpferde/-esel geben?
Jan Lechner: Das Inventar des Helden ist sowohl durch Gewicht als auch Inventarplätze begrenzt. Dabei ist die Gewichtsbegrenzung natürlich abhängig von der Körperkraft des jeweiligen Helden.
Die Anzahl der Inventarplätze haben wir noch nicht festgelegt. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt der Entwicklung genau überprüfen, wie viele Slots notwendig sind, um Frustmomente zu vermeiden.
Packesel sind zurzeit nicht geplant, da man sein Inventar durch Taschen erweitern und seinen Besitz auf bis zu vier Party-Mitglieder verteilen kann. Allerdings ist das ein wirklich schönes Feature und vielleicht machen wir es doch einfach noch.
7. In welchem Umfang ist Mikromanagement vorgesehen? Werden die Helden regelmäßig Essen und die Waffen schleifen müssen? Können sie erkranken oder sich vergiften?
Jan Lechner: Mikromanagement ist in der Regel nur optional implementiert. Zum Beispiel wird der Spieler die Möglichkeit haben, Nahrung zu sich zu nehmen und daraus gewisse Vorteile ziehen können. Es ist aber kein Zwang, und kein Held wird verhungern oder krank werden, weil er nicht genug gegessen hat.
Das soll nicht heißen, dass die Helden nicht erkranken können, das ist (wie Vergiftungen auch) durchaus möglich, wird aber durch Einflüsse aus dem Spiel heraus geschehen. Zum Beispiel durch einen Feind, der vergiftete Pfeile verschießt oder eine Kreatur, die beim Zubeißen auch den einen oder anderen Krankheitserreger übertragen kann.
Ähnlich ist es bei den Waffen. Wir haben uns dagegen entschieden, dass Waffen gepflegt werden müssen, um dem Spieler erhalten zu bleiben. Aber er hat die Möglichkeit, bei entsprechender Befähigung, Waffen zu pflegen und zu verbessern, um damit zu einem Vorteil zu gelangen.
8. Welche Möglichkeiten der Heilung gibt es in Drakensang? Greift der Held eher DSA-untypisch einfach nur verstärkt zu Heiltränken oder welche anderen Lösungen wollt Ihr einbauen?
Jan Lechner: Wir werden verschiedene Möglichkeiten der Heilung implementieren. Der Spieler kann Zauber (z.B. Balsam Salabunde) und Talente (z.B. Heilkunde Wunden) erlernen, die ihm Heilung ermöglichen. Außerdem werden in Städten und Dörfern Heiler und Priester zur Verfügung stehen, die bei Not ihre Hilfe anbieten.
In welchem Umfang Heiltränke im Spiel zum Einsatz kommen, wird erst beim Balancing entschieden. Der Wunsch, Frustmomente für den Spieler zu vermeiden, hat dabei höchste Priorität, wir vergessen aber nicht, wie in der PP-Vorlage damit umgegangen wird.
9. Gibt es im Spiel bestimmte Gruppierungen oder Gilden, denen sich der Spielercharakter anschließen kann?
Jan Lechner: Nein, es ist nicht vorgesehen, dass der Spieler sich einer Gilde oder Vereinigung anschließt. Allerdings wird er im Verlauf der Story verschiedene Gruppierungen, ihre Ansichten und Handlungen kennen lernen. Er wird Konflikte zwischen Gruppen erleben und sich (zumindest für eine Zeit) für eine der Seiten entscheiden müssen. Durch sein Verhalten wird er eine bestimmte Haltung ausdrücken, die ihm im weiteren Verlauf des Spieles Möglichkeiten eröffnet oder verschließt.
10. Wieviele NPCs werden Ferdok im Spiel tatsächlich bevölkern? Wird man jedes Haus betreten und alle 3000 Bewohner einzeln antreffen können oder werdet ihr das auf eine bestimmte Zahl einschränken?
Jan Lechner: Natürlich werden wir nicht alle 3000 Bewohner von Ferdok als NPC darstellen. Eine Zahl ist aber nur schwer zu nennen, da wir alles tun werden, um ein lebendiges und spannendes Ferdok zu präsentieren. Die Stadt Ferdok ist der Mittelpunkt der Ereignisse von Drakensang und wir wollen sicher gehen, dass es auch nach dem letzten Besuch noch etwas zu entdecken gibt.
Ähnlich ist es mit den Häusern. Nicht jedes Haus wird begehbar sein, das wäre in Aventurien auch unrealistisch, aber es wird viele Bereiche geben, die dem Spieler zugänglich sind, oder die er sich zugänglich machen kann.