Teil 3: Die Grafik
Wir haben von dtp eine Drakensang-Preview-Version erhalten, die etwa ein Viertel des gesamten Spiels enthält. Nach einigen durchgespielten Nächten und Unmengen Kaffee, freuen wir uns nun euch unsere Preview-Serie präsentieren zu können. Jeden Tag nehmen wir uns einem bestimmten Thema an über das wir euch anhand des aktuellen Spielfortschritts berichten wollen.
Welt
Während ich meine Untersuchungen in Ferdok fortsetze, komme ich in der ganzen Stadt herum. Im Gegensatz zum ländlich geprägten Avestreu findet man hier ein vollkommen anderes Grafikset. Ferdok ist eine mittelalterliche Großstadt. Dementsprechend herrschen Braun- und Grau-Töne vor, doch findet man auch einige grüne Flecken in der Stadt. Dieser Unterschied verdeutlicht aber auch die grafischen Stärken von Drakensang. Es kann nicht nur saftige grüne Wiesen mit bunten Blumen überzeugend darstellen, sondern weiß auch in der farblich weniger aufregenden Stadt seine Stärken auszuspielen. So überzeugt das Spiel mit detaillierten Texturen und Objekten. Kleine Feinheiten, wie vom Wind verwirbelte Blätter, Rauch oder Schmetterlinge runden das Gesamtbild ab. Die Darstellung von Licht und Schatten entspricht dem üblichen Standard aktueller Spiele, auch wenn Drakensang in dieser Beziehung natürlich nicht an Grafik-Wunder wie Crysis heranreicht. Mir persönlich gefällt auch, dass Radon Labs auf den Einsatz von starkem Bump Mapping verzichtet hat. Aber das ist Geschmacksache.
Figuren
Die Figuren in Drakensang wurden liebevoll von Hand gestaltet. Alle wichtigen Hauptfiguren verwenden ein eigenes Charaktermodell. Für NPCs und Füllcharaktere wird aber nur eine begrenzte Auswahl an Modellen verwendet, so dass man oft dem Aussehen nach gleichen Personen begegnet. Die Animationen der Figuren werden flüssig dargestellt und sind, wie die 3D-Modelle selbst, liebevoll detailliert. Diese Stärke spielt Drakensang vor allem in den Großaufnahmen der Dialoge und Zwischensequenzen aus. Denn im Gegensatz zu einigen anderen Spielen haben die Charaktere eine ausgesprochen starke Mimik und Gestik. Gerade hier merkt man dem Spiel auch an, dass es seit den letzen öffentlichen Präsentationen noch einmal stark überarbeitet wurde.
Effekte
Die vielen Zauber und Spezialaktionen müssen auch grafisch entsprechend dargestellt werden. Mit Animationen und bunten Partikeleffekten gibt es in Drakensang eine Vielzahl von unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten. Doch beschränkt sich das Spiel bei den Zaubern beispielsweise praktisch nur auf bunten Sprühregen in allen Variationen. Wirkliche Schlüsse auf die Wirkung eines Spruches, kann man daraus nur selten ziehen. Dafür macht sich hier aber zum ersten Mal bemerkbar, warum Radon Labs auf ein allgemeines Tag- und Nachtsystem verzichtet hat. Beim Wirken einiger Zauber verändert sich die Umgebungsbeleuchtung und erzeugt somit eine besondere Stimmung. Und dieses Feature wurde auch richtig dosiert einsetzt.
Fazit
Drakensang ist sicherlich kein Grafik-Wunder, macht aber auch nicht viel falsch. Vor allem die liebevolle und detaillierte Umsetzung, kombiniert mit einer soliden Engine machen Drakensang zu einem sehr ansehnlichen Spiel. Nicht mehr, aber erst recht nicht weniger.